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Stoffwechselerkrankungen

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Alle Vorgänge im menschlichen Körper beruhen auf chemischen Reaktionen. Ständig werden Stoffe aufgenommen, abgebaut, umgewandelt oder ausgeschieden. Stoffwechsel, das ist die Gesamtheit dieser Vorgänge.

Fehlen dem Körper wichtige Substanzen oder produziert, speichert bzw. erhält er zu viele davon, geraten Körperkreisläufe aus dem Gleichgewicht. Es können Stoffwechselkrankheiten entstehen – zu den häufigsten zählen der Diabetes mellitus, die Gicht, Störungen der Schilddrüsenfunktion sowie Übergewicht.

 

Diabetes mellitus

Als Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) wird eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen bezeichnet, die allesamt zu erhöhten Blutzuckerwerten (Hyperglykämie) führen. Hohe Blutzuckerwerte bei langjährigem Diabetes mellitus führen fast immer zu Folgeerkrankungen, vorwiegend an Augen, Nieren, Nervensystem, Herz, Gehirn und Gefäßen.

Es gibt zwei wesentliche Typen des Diabetes mellitus: Typ-1-Diabetes, er entsteht durch einen Mangel am Hormon Insulin. Körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper) zerstören die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dies ist der klassische Insulinmangel-Diabetes, der meist schon im Kindes- oder Jugendalter beginnt. Er wurde daher früher auch jugendlicher (oder juveniler) Diabetes genannt. Typ-2-Diabetes, er entsteht zum einen durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin (Insulinresistenz). Zum anderen führt eine jahrelange Überproduktion von Insulin zu einer „Erschöpfung“ der Insulin produzierenden Zellen. Typ-2-Diabetes wurde früher auch als Altersdiabetes bezeichnet, da er meist erst im Erwachsenenalter beginnt. Heute trifft der Altersdiabetes aber auch bereits übergewichtige Jugendliche oder gar KInder. Der Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form des Diabetes mellitus. Er macht über 90 Prozent der Diabetes-Erkrankungen in Deutschland aus.
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Gicht

Die Gicht (Urikopathie) ist eine Stoffwechselerkrankung, die in Schüben verläuft und durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen in verschiedenen peripheren Gelenken und Geweben zu Knorpelveränderungen sowie durch langfristige Schädigung der Niere letztendlich zur Niereninsuffizienz führen kann. Gicht kommt vor allem bei Männern sehr häufig vor, bis zu neunmal häufiger als bei Frauen. Kommt Gicht bei Frauen vor, dann zumeist erst nach der Menopause (Wechseljahre)

Die Krankheit ist die Folge eines Überschusses an Harnsäure im Körper. Dieser Harnsäureüberschuss im Blut führt zur Bildung kleiner Harnsäurekristalle, welche sich an vielen Stellen im Körper ablagern, vor allem an den Gelenken. Bestimmte Gelenke wie das Grußzehengrundgelenk oder das Kniegelenk sind besonders häufig betroffen. Der Harnsäureüberschuss ist entweder die Folge einer Harnsäure-Überproduktion oder der Unfähigkeit, überschüssige Harnsäure effektiv über die Harnwege auszuscheiden.

Wird die Gicht nicht behandelt, so können schmerzhafte Gichtanfälle immer wieder auftreten. Mit der Zeit schädigt die Erkrankung die Gelenke, Bänder und anderes Körpergewebe stark, was im Schlimmstfall zu einer Deformierung oder gar Zerstörung der betroffenen Gelenke führen kann. Des Weiteren kann chronische Gicht zu Niereninsuffizienz bzw. völligem Nierenversagen führen. Häufig kommt es auch zur Bildung von Nierensteinen.
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Störungen der Schilddrüsenfunktion

Die schmetterlingsförmige Schilddrüse nimmt Jod aus dem Blut auf und produziert daraus lebenswichtige Hormone für den Körperstoffwechsel. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse bringt dieses Zusammenspiel aus dem Gleichgewicht.

Es gibt eine Vielzahl von Krankheiten oder Veränderungen, die die Schilddrüsentätigkeit beeinflussen. So können z.B. akute oder chronische Entzündungen, Autoimmunerkrankungen oder Krebserkrankungen der Schilddrüse selbst ihre Funktion beeinflussen; aber auch Störungen in den Steuerzentren, z.B. durch einen Gehirntumor, können sich auf die Schilddrüse auswirken.

Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Sie äußert sich in einer übermäßigen Produktion von Schilddrüsenhormonen, so dass im Organismus ein entsprechendes Überangebot entsteht. Infolgedessen kann es zu einer Vielzahl von Krankheitserscheinungen wie starker Schweißproduktion, beschleunigtem Herzschlag, Gewichtsverlust, Nervosität und Zittern kommen. Die häufigsten Ursachen der Hyperthyreose sind die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow, die Schilddrüsenautonomie und eine erhöhte Zufuhr von Schilddrüsenhormonen in Form von Medikamenten. Schilddrüsenautonomie: Manchmal entwickeln sich in ihr an einer Stelle oder diffus Bezirke, die unabhängig vom Regelkreis Hormone produzieren (Schilddrüsenautonomie). Sind diese Bereiche zu groß oder zu aktiv, reicht die Herunterregulierung der gesunden Bezirke nicht mehr aus, um den erhöhten Anfall an Hormonen auszugleichen. Morbus Basedow: Bei dieser Autoimmunerkrankung werden im Körper Substanzen gebildet, die die Schilddrüse zur Produktion unabhängig vom Bedarf animieren.

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse läuft der Stoffwechsel des Körpers langsamer ab als normal. Die Folgen sind geringere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Die Erkrankung wird in der Regel anhand von Blutuntersuchungen nachgewiesen und ist gut behandelbar. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann angeboren sein, bedingt durch mütterlichen Jodmangel in der Schwangerschaft oder eine fehlerhafte Anlage der Schilddrüse. Auch Entzündungen, Operationen und Radiojodtherapien der Schilddrüse sowie Medikamente können zu einer Unterfunktion führen.
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